20.08.2025
Neue Forschung zur pfälzischen Kirchengeschichte, ein Blick auf 100 Jahre Staatskirchenrecht/Religionsverfassungsrecht in der Demokratie und ein Themenschwerpunkt zu 500 Jahren evangelischem Gesangbuch (Ebernburg-Hefte): Der aktuelle Jahresband der BPfKG ist da!
Der neue Jahresband der Blätter für Pfälzische Kirchengeschichte und religiöse Volkskunde (Jahrgang 91, 2024) ist erschienen. Er enthält zugleich die 58. Folge der Ebernburg-Hefte.
Im Bereich der Hauptaufsätze widmet sich Sven Gütermann einer Annweilerer Pfarrstellenbesetzung des 16. Jahrhunderts anhand von drei autographen Dokumenten von Johannes Marbach. Eberhard Cherdron untersucht drei frühneuzeitliche Gesangbuchdrucke aus Neustadt, die heute in der Stadtbibliothek Nürnberg aufbewahrt werden. Klaus Blümlein geht der Entstehung und Gestalt des dritten pfälzischen Katechismus nach, während Ulrich Loschky die kirchenmusikalische Erneuerungsbewegung im deutschen Protestantismus vor und nach 1945 beleuchtet. Schließlich behandelt Arnd Götzelmann die Geschichte des kirchlichen Sozialseminars und des Hochschulgebäudes in der Ludwigshafener Maxstraße 29 seit den späten 1950er Jahren.
Ein besonderer Schwerpunkt des Bandes ist die Dokumentation der Tagung zum Religionsverfassungsrecht in der Demokratie, 100 Jahre nach der Entstehung des Bayerischen Konkordats und des Staatskirchenvertrags mit der Pfälzischen Landeskirche, die im Januar 2024 in Kooperation mit der Evangelischen Akademie und der Bistumsgruppe Speyer der Gesellschaft für mittelrheinische Kirchengeschichte der Pfalz stattgefunden hatte. In ihren Beiträgen zeichnen Jürgen Kampmann (in einemumfassenden Überblick zur Entwicklung des Staatskirchenrechts in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts), Jörg Zedler (über das Konkordat von 1924/25 zwischen Bayern und dem Reich) und Dominik Schindler (†) – über die Rollen Eugenio Pacellis und Michael von Faulhabers – ein souveränes und facettenreiches Bild. Uwe Kai Jacobs befasst sich mit dem rheinland-pfälzischen Kirchenvertrag von 1962, André Gilbert analysiert die Religionsartikel der Weimarer Reichsverfassung als mögliches Zukunftsmodell, und Katrin Hatzinger stellt das deutsche Religionsverfassungsrecht in den europäischen Kontext. So entsteht ein umfassender Überblick über ein Jahrhundert Religionsverfassungsrecht.
Darüber hinaus enthält der Band einen Beitrag von Friedhelm Hans zum Pfälzischen Pfarrerpersonenbuch. Den Abschluss bilden zahlreiche Buchbesprechungen sowie die Vereinsnachrichten.
Die beigegebene 58. Folge der Ebernburg-Hefte steht unter dem Themenschwerpunkt „500 Jahre evangelisches Gesangbuch“. Jürgen Heidrich untersucht das erste Wittenberger Gesangbuch von 1524 mit seinen 38 Liedern und Luthers Vorrede, während Johannes Schilling mit seinem Beitrag „Gesungener Glaube“ einen profunden Überblick über die Geschichte des evangelischen Kirchenlieds von den Anfängen bis in die Gegenwart bietet.
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